In den kommenden Monaten stehen einige wichtige astrologische Konstellationen an. In vielen Belangen stellen die Geschehnisse und Erfahrungen in dieser Zeit die Weichen neu und schaffen die Voraussetzungen für das weitere Geschehen. Sie nehmen alte Fäden auf, öffnen aber auch den Blick für die Zukunft und das zur Verfügung stehende Potenzial, sie bieten Möglichkeiten für eine Neuausrichtung, beinhalten aber auch einige Gefahren. Die Vielfalt der anstehenden Konstellationen kann am besten mit dem Bild eines aus verschiedenfarbigen Fäden gewobenen Teppichs oder einer Bühne mit mehreren unterschiedlichen Bereichen und parallel laufenden Szenen beschrieben werden. Am Ende dieser Phase ist die Bühne für die Geschehnisse im zweiten Halbjahr vorbereitet, alle Protagonisten hatten ihren ersten Auftritt, und es wird deutlich wohin die Reise geht.

Das konkrete Geschehen und die individuellen persönlichen Erfahrungen werden durch die angesprochenen Themenbereiche und Horoskopstellungen bestimmt. Auf der individuellen Ebene spielt zudem der persönliche Umgang der jeweils Betroffenen mit den aktivierten Energien, ihre Fähigkeit, die gestellten Herausforderungen und Prüfungen zu meistern und das vorhandene Potenzial auszuschöpfen, hinsichtlich des Resultats eine nicht zu unterschätzende Rolle. In jedem Fall dürfte jedoch das, was in diesen Monaten geschieht, die Weichen für die Zukunft stellen und damit Hinweise auf die in der zweiten Jahreshälfte möglichen Entwicklungen geben.

	Neumondeklipse 8. 4. 2024 – 18:20 GT
	Vollmond 23. 4. 2024 – 23:49 GT
	Neumond 8. 5. 2024 – 3:22 GT
	Vollmond 23. 5. 2024 – 13:53 GT
	Neumond 6. 6. 2024 – 12:37 GT

In den laufenden Entwicklungen und im zeitlichen Ablauf sind oft parallel unterschiedliche, ineinander verwobene Themenstränge beteiligt, wobei diese selbst wiederum durch mehrere astrologische Faktoren geprägt sind. Im Zentrum stehen die Sonnenfinsternis vom 8. April und die Jupiter/ Uranus-Konjunktion vom 21. April sowie die mit dieser Konstellation und den damit verbundenen Impulsen beteiligten Mitakteure (Planeten). Auf einer Nebenbühne laufen gleichzeitig durch Pluto und seine Aspekte zu den persönlichen Planeten gefärbte und geprägte Prozesse. Saturn, Neptun und Lilith haben in diesen Wochen eine Nebenrolle inne, auch sie können jedoch zu gewissen Zeiten mit ihrem Auftreten wichtige Impulse fürs Geschehen setzen. Zum besseren Verständnis, zur Unterscheidung der verschiedenen Abläufe und zur Einordnung von eigenen Erfahrungen und mundanen Ereignissen beschreibe ich die verschiedenen Cluster, die damit verbundenen Themen und Ereignisse sowie die dadurch angesprochenen Gradzahlen nacheinander.

Bereits zu Beginn des Monats dürften die Themen der totalen Sonnenfinsternis vom 8. April (siehe auch den Artikel «Die Sonnenfinsternis vom 8. April 2024, ihre Muttereklipse der Saros-Serie 8 Nord und die vielsagenden früheren Finsternisse dieser Serie» auf S. 8 ff.) das Geschehen prägen. Die Sonne/Mond-Konjunktion (19.24 Grad Widder) findet in einer genauen Konjunktion zu Chiron am aufsteigenden Mondknoten statt; sie weist auf die Möglichkeit von wichtigen Entwicklungsschritten hin. Dabei geht es einerseits um innere Impulse, ins Leben drängende und nach Ausdruck suchende neue Energien und damit verbundene Schritte, aber auch um einen vorwärts gerichteten Blick und den Mut, sich für das was wichtig ist einzusetzen. Chiron deutet darauf hin, dass einige dieser Prozesse schmerzhaft sein dürften und die angestrebten Ziele nicht so einfach und schnell wie beabsichtigt erreicht werden. Es kann immer wieder zu Versagenserfahrungen und Hilflosigkeit angesichts von tragischen Vorfällen kommen.

Die ebenfalls an der Finsternis beteiligten anderen persönlichen Planeten ergänzen, konkretisieren und präzisieren diese Prozesse. Der Merkur spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Er wird am 2. April rückläufig (bis 25. April), bewegt sich jedoch bereits seit dem 20. März im Bereich seiner späteren Rückläufigkeit und bildet dabei die erste von drei Konjunktionen mit Chiron und dem aufsteigenden Mondknoten. Die zweite Konjunktion (Merkur rückläufig) findet am 15. April statt. In dieser Zeit gilt es, Fäden aus der Vergangenheit aufzunehmen und offene Fragen zu bereinigen. Die dritte und letzte Konjunktion erfolgt dann am 7. Mai. Am 21. April bilden zudem die Venus und am 29. Mai der Mars je eine Konjunktion zu Chiron am aufsteigenden Mondknoten. Daher dürften nun viele alte Geschichten, Kränkungen und Wunden wieder lebendig werden. Bei Merkur geht es um Erfahrungen von nicht gehört, nicht verstanden oder für das Ausgesprochene (Geschriebene) an den Pranger gestellt werden, bei Venus um schmerzliche, oft logisch nicht erklärbare Erfahrungen in Beziehungen sowie in den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, bei Mars um Konflikte und Kriege, aber auch die Erfahrung, sich nicht durchsetzen und behaupten zu können. Gemäss einer anderen Entsprechung wären auch wichtige Entwicklungen im Zusammenhang mit Problemen des Immunsystems möglich. Wenn die jeweils Betroffenen sich von solchen Erfahrungen nicht abschrecken lassen und bereit sind, die dahinter- oder darunterliegenden alten Geschichten wahrzunehmen sowie Mitgefühl, Achtsamkeit und Behutsamkeit zu praktizieren, um sich in der Folge zwar vorsichtig, aber beharrlich Schritt für Schritt vorwärts zu bewegen, können sich unverhofft Türen öffnen und alte Wunden geheilt werden. Dann sind Verständnis und Verständigung möglich und kann Versöhnung geschehen. Auf der persönlichen Ebene ist in dieser Zeit der Mut gefragt, etwas an- und auszusprechen. Wo dies ohne Schuldzuweisungen geschieht, wird es möglich, den tieferen Sinn oder grösseren Zusammenhang eines Prozesses zu erkennen, und es kann Versöhnung und Heilung geschehen.

Die Erfahrungen, Ereignisse und Entscheidungen in Bezug auf die oben beschriebenen Themen im April werden in der einen oder anderen Weise die Entwicklungen der folgenden fünf Monate prägen. Besondersbetroffen sind vor allem Menschen mit Konstellationen im Bereich von 15–23 Grad Widder/Waage sowie Krebs/Steinbock (u.a. Wladimir Putin, Recep Erdogan, Xi Jinping, aber auch das Horoskop der Schweiz).

Parallel zu den durch die Finsternis und die Chiron-Themen geprägten Geschichten hat auch Saturn in der ersten Aprilhälfte einen kurzen, aber prägnanten und folgenreichen Auftritt. Am 10. April bildet er eine Konjunktion mit Mars (14.55 Grad Fische) und fordert in Bezug auf neue Ziele und das konkrete Vorgehen zu einer Wahl mit Konsequenzen auf. Damit setzt er einen wichtigen Impuls mit langfristigen Folgen. Das Fische-Zeichen weist dabei darauf hin, dass es kaum möglich sein dürfte, sich auf rationale Logik und scheinbar konkrete Fakten zu verlassen. Vielmehr gilt es, die Intuition oder innere Führung beizuziehen. Die in dieser Zeit aktuellen Entscheidungen und Themen können erste Hinweise zu den im Herbst/ Winter anstehenden nächsten Weichenstellungen geben. Davon betroffen sind all jene mit Konstellationen im Bereich von 13–17 Grad Zwillinge, Jungfrau, Schütze und Fische.

Ab Mitte April dürften dann Prozesse, die mit der Jupiter/Uranus-Konjunktion in Verbindung stehen, in den Vordergrund rücken. Bis Mitte Mai bewegt sich Uranus im Gradbereich, den er bereits im vergangenen Sommer aktivierte (20–23 Grad Stier). Damit dürften Geschehnisse, Erkenntnisse und Erfahrungen dieser Zeit erneut aktuell werden. Die Jupiter/Uranus-Konjunktion vom 21. April (21.48 Grad Stier) beinhaltet ein enormes geistiges Öffnungspotenzial (siehe Artikel «Die besonderen Chancen der kommenden Jupiter/Uranus-Konjunktion» von Claude Weiss in Astrologie Heute Nr. 227, Feb./März 2024, auf S. 24 ff.). Die starken Impulse und Energien können aber auch eine explosive Wirkung haben, bestehende Sicherheiten und Gewissheiten aufbrechen und im laufenden Wertewandel eine neue Phase einleiten. Im Vordergrund stehen dabei Erkenntnisse und unerwartete Wendungen in Bezug auf materielle Werte und Ressourcen (Nahrung, Energie, Wirtschaft, Finanzen, Kryptowährungen), aber auch die Themen Klimawandel, Digitalisierung, KI, Erforschung und Nutzung des Weltraums oder Möglichkeiten, in neue Bewusstseinsbereiche vorzudringen. In diesem Zusammenhang könnten sowohl auf der mundanen wie auch der persönlichen Ebene Geschichten und Vorfälle der Monate Juni, Oktober und November 2023 erneut aktuell werden. Da die Konjunktion zudem im Gradbereich der letzten Jupiter/Saturn-Konjunktion im Erd-Element (Mai 2000) stattfindet, ist es möglich, dass damals aktuelle Themen, Geschehnisse und angestossene Entwicklungen ebenfalls erneut Aufmerksamkeit erhalten. Mit dem Neumond vom 8. Mai, der Konjunktion der Sonne (13. Mai), der Venus (18. Mai) und des Merkur (31. Mai) mit Uranus, dürften Ereignisse für eine Konkretisierung dieser Entwicklungen sorgen und eine nächste Phase einleiten. Vorfälle und Figuren, die in dieser Zeit viel Aufmerksamkeit erhalten, dürften in Bezug auf die weiteren Entwicklungen eine wesentliche Rolle spielen oder Prozesse in Gang setzen, die die nächste Dekade mitprägen. Besonders betroffen sind all jene mit Konstellationen in den Bereichen 18–25 Grad der Zeichen Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann (u.a. Wladimir Putin, Wolodimir Selenski, Joe Biden, die Schweiz und Israel).

Parallel zum Ereignisfaden der Jupiter/ Uranus-Thematik und mit ihr verknüpft sind aktuell auch die Themen und Prozesse des Pluto. Da er am 2. Mai seine Station zur Rückläufigkeit (2.06 Grad Wassermann) erreicht, bewegt er sich kaum. Am Tag der Jupiter/Uranus-Konjunktion bildet die Sonne ein Quadrat zu Pluto, am 1. Mai die Venus, am 17. Mai der Merkur und am 11. Juni der Mars. Bei den in dieser Zeit durch Pluto aktivierten Geschichten und Prozessen dürfte es um Macht und Kontrolle gehen. Ideologische Machtkämpfe, (Des-)Informationen als Machtmittel, ideologische Machtansprüche, Drohungen, Manipulation und Erpressung, vor allem im Zusammenhang mit Besitzansprüchen. Aber auch die Macht des Geistes sowie das Thema Diversity könnten in diesem Zusammenhang aktuell werden. In diesen Belangen dürfte es oft um die Frage gehen, welche Ideen, Ideologien und Weltbilder in der Zukunft eine Rolle spielen, wobei die Geschehnisse und Erfahrungen dieser Zeit als erstes Kapitel einer Geschichte gesehen werden können, die Anfang 2025 ihre Fortsetzung erfährt.

Die durch Pluto aktivierten Prozesse betreffen alle mit Konstellationen in den Bereichen von 29 Grad kardinal (Widder, Krebs, Waage, Steinbock) bis 3 Grad fix (Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann, u.a. Wolodimir Selenski, Emmanuel Macron).

Im Verlauf der zweiten Maihälfte beginnt ein Themenwechsel und eine Neuorientierung. Am 20. Mai erreicht die Sonne das Zwillinge-Zeichen, am 23. Mai findet ein Vollmond auf der Zwillinge/Schütze-Achse statt, die Venus tritt ins Zwillinge-Zeichen ein und am 26. Mai findet der Ingress des Jupiter in dieses Zeichen statt. Damit wendet sich die Aufmerksamkeit vermehrt den Themen Information, Kommunikation, soziale Medien, Bildung, Handel und Verkehr zu, aber auch die Suche nach der «Wahrheit» dürfte sich intensivieren. Saturn bewegt sich in dieser Zeit in jenen Gradzahlen, in denen ab Herbst sein Tanz mit Jupiter stattfinden wird, und Neptun bewegt sich erstmals im Gradbereich (29 Grad Fische) seines Tanzes mit Saturn im Jahr 2025. Die diesen Konstellationen zugeordneten Ereignisse und Erfahrungen (Migration, Umgang mit Grenzen, Wasser und Meere, Unterscheidungsfähigkeit, Mitgefühl, Idealismus) dürften vorerst jedoch weitgehend im Hintergrund verlaufen.

Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.

Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann