Astrologie Heute Nr. 225 (Oktober 2023)
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Astrologie Heute Nr. 225
Oktober 2023

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 225 bestellen

Astro-logische Merk-Würdigkeiten

Flug FR226 nach BER

von Barbara Egert

Der Flug FR226 zum Hauptstadtflughafen BER hob fast pünktlich ab, seine Fracht eine Horde von jungen, lustigen Leuten, ein Wirrwarr von Spanisch, Portugiesisch und Englisch und viel fröhliches Gelächter, das auf die Stewardessen übersprang. «Alles ganz easy», würde Enkelin Sara sagen. Wie ich später erfuhr, waren das die Gäste von drei Hochzeiten, die nach Berlin zurückflogen.

Zum Landeanflug wurden die Gurten festgezurrt und der Kapitän erwähnte kurz, dass es Turbulenzen geben könnte. Als wir durch schwarze Wolken schaukelten, die nur durch Blitze erhellt wurden, verschlug’s sogar den illustren jungen Passagieren die Sprache. Achterbahn, «hui» nach unten und dann wieder «hui und huch» nach oben, seitlich, rechts, links, weitere schwarze Ungeheuer. Eine kurze Mitteilung kam aus dem Cockpit, Berlin befinde sich in einer Unwetterzone.

Wieder ging es nach unten, nach oben, Kurven wurden geflogen, und langsam wurde einem übel. Was macht der Kapitän bloss? Kurze Zeit darauf kam die Antwort: Drei Landeanflüge seien missglückt, wir würden jetzt nach Hannover fliegen. Er entflog den schwarzen Ungetümen, die erst dunkelgrau, anschliessend grau und hellgrau wurden. Und dann endlich: blauer Himmel. Die Jugend erwachte aus der Schockstarre zu neuem Leben und beklatschte die Manöver des Kapitäns. Als wir in Hannover festen Boden unter den Fahrgestellen hatten, brach der Jubel los. Wer wollte – und nur Handgepäck hatte –, durfte das Flugzeug verlassen. Der Steward sollte nun die verbleibenden Passagiere zählen. Das klappte nicht ganz, er fing immer wieder von vorne an. Die hilfreiche Multi-Kulti-Bande fing ebenfalls an zu zählen, einer von vorne, der andere von hinten, bis unter Gelächter das Experiment abgebrochen wurde. Irgendwann ging’s nach Berlin zurück, das Unwetter ist vorbei. Mein mich erwartender Freund ist ohne mich in seine Wohnung mit Balkon und Küche unter Wasser zurückgekehrt. Teil 1 des Fluges ist beendet.

Drei Tage später komme ich kaum aus dem Bett: Gliederschmerzen, Husten, Fieber, Schwäche – was ist da los? Astrologisch ein Transit, der sich schon einige Tage vor dem Flug manifestierte und zwar in einer schwer zu bewältigenden Flut von Gefühlen und Bildern der nahen und ferneren Vergangenheit: Uranus aus dem achten Haus transitiert im Anderthalbquadrat Neptun im zwölften Haus. Halb- und Anderthalbquadrate beobachte ich seit Jahren und bin, zumindest was mich angeht, davon überzeugt, dass sie eine ähnliche Stärke haben wie Quadrate.

Eine Freundin besucht mich noch kurz, dann flüchte ich ins Bett. Drei Tage später macht sie einen Corona-Test: Schwach positiv. Sie rät mir, auch einen Test zu machen: Ein dicker roter Balken! Corona! Der Husten entwickelt sich zu einer Bronchitis und bald wird es eine Superinfektion, das heisst eine bakterielle Bronchitis. Die Ärztin verschreibt mir drei Antibiotika. Wie niedlich, nur drei! Nach der ersten Einnahme schleichen weitere, sehr sonderbare Gefühle in mir herum, neptunisch, nicht greifbar, auflösend würde ich sie nennen. Nach der zweiten Tablette überfallen mich massive Angstzustände. Uranus auf Neptun ausser Rand und Band. Ebertin schreibt dazu: «Ausschaltung des Oberbewusstseins, verworrene seelische Zustände, Mangel an Widerstandskraft, Auflösung.» Als Fussnote erwähnt er, dass Uranus/Neptun zu den todesbezüglichen Achsen gehört...

Ich werde mit Hühnersuppe versorgt, als Vegetarierin löffle ich sie mit geschlossenen Augen und stelle mir KEIN Huhn vor. Aber mir war auch so schon übel… Mein Nachbar-Freund, U-Bahn-Willi (so genannt zur Unterscheidung von einem anderen Willy, und weil er 42 Jahre lang U-Bahn gefahren ist – unterirdisch, versteht sich, aber er ist noch gut beieinander), bringt neue Tests, aber der rote Balken will nicht verschwinden.

Ich habe viel Zeit, um in meinen Büchern zu stöbern und finde Folgendes bei Sasportas («Götter des Wandels»): «Oft treten während eines Uranus/Neptun-Transits Gipfelerlebnisse auf, unsere normale Ich-Grenze löst sich auf, und wir fühlen uns eins mit der ganzen Schöpfung, jedoch besteht bei Neptun die Gefahr, dass man den Boden unter den Füssen verliert…» Wer sagt’s denn, und wer hat bloss den dummen Slogan: «Nur Fliegen ist schöner!» erfunden? Hier endet Teil 2 des Fluges FR 226 über Hannover nach BER mit fünf Stunden Verspätung. Zeit genug, dass sich die Corona-Viren ihr Opfer suchen konnten, und das sass auf «Seat 2A».
 


Barbara Egert, geprüfte Astrologin DAV, jahrzehntelange Astrologieerfahrung; Bücher: «Astro-logische Merkwürdigkeiten – Kolumnen» (2017, nur bei Amazon erhältlich), «Wenn die Kindheit Schatten wirft: Beziehungen, Hochsensibilität, Narzissmus» (2014), «Hochsensibilität im Horoskop» (2012), «Krisen im Horoskop erkennen» (2011), «Kindheitserfahrungen im Horoskop» (2009); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE, E-Mail: Barbara Egert