Astrologie Heute Nr. 225 (Oktober 2023) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 225
Oktober 2023

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 225 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R
 
Mitte Oktober bis Mitte Dezember 2023
von Verena Bachmann
 

Die kommenden beiden Monate bieten ein gemischtes Programm. Einerseits sind aufgrund von markanten Konstellationen weichenstellende Ereignisse und Erfahrungen zu erwarten. Gleichzeitig erlauben die teilweise widersprüchlichen Energien und Bewegungen (noch) keine konkrete Aussage in Bezug auf den weiteren Verlauf des Geschehens.

Die laufenden Entwicklungen lassen sich am besten anhand der Metapher der Gezeitenwende, genauer gesagt anhand des Wechsels von Ebbe zu Flut beschreiben: Kurz vor der eigentlichen Wende ist es nicht einfach, eine klare Richtung der Wasserbewegung auszumachen. Das Meer zieht sich zwar immer noch etwas zurück, aber es bewegen sich auch erste Wellen in die Gegenrichtung und weisen auf den anstehenden Richtungswechsel hin. Entsprechend spielen in den meisten Belangen zunächst nach wie vor Geschichten der Vergangenheit eine wichtige Rolle. Parallel dazu erfolgen jedoch erste neue Impulse – als eine Art Vorboten für das Geschehen im kommenden Jahr.

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  Vollmond
29. 9. 2023 – 9:57 GT

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  Neumondeklipse
14. 10. 2023 – 17:55 GT


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  Vollmondeklipse
28. 10. 2023 – 20:24 GT

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  Neumond
13. 11. 2023 – 9:27 GT

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  Vollmond
27. 11. 2023 – 9:16 GT
   

Auf einen kurzen Nenner gebracht: Einerseits geht es um Vergangenheitsbewältigung und damit darum, die Lehren aus den gemachten Erfahrungen zu ziehen, mit alten Geschichten abzuschliessen und nicht mehr Stimmiges zu verabschieden, damit Raum für neue Wege entsteht. Andererseits nehmen Ereignisse und Entscheidungen eine weichenstellende Funktion für die Zukunft ein. Sie geben Hinweise und bestimmen mit, wohin die weitere Reise geht.

Alle Langsamläufer bewegen sich in Bereichen, die sie bereits aktiviert haben, und nehmen die Fäden der damit verbundenen Ereignisse und Erfahrungen wieder auf. Uranus (22½–20Grad Stier), Neptun (26–25 Grad Fische) und Chiron (18–15½ Grad Widder) sind in dieser Zeit rückläufig; sie aktivieren Geschichten der Zeit Juni/Juli 2023 (Uranus), Juni/Juli 2022 und März/April 2023 (Neptun) sowie April/Mai 2023 (Chiron). In deren Belangen ist eine Wiedererwägung oder Bearbeitung von Geschehnissen, Entscheidungen und Erfahrungen angesagt.

Saturn (½–2 Grad Fische) und Pluto (28–29 Grad Steinbock) leiten die Gezeitenwende ein. Sie sind zunächst noch rückläufig und erreichen ihre Station zur Direktläufigkeit am 11. Oktober (Pluto, auf 27.54 Grad Steinbock) und 4. November (Saturn, auf 0.31 Grad Fische) und bewegen sich daher kaum. In den von ihnen angesprochenen Gradbereichen wird nun das vorläufig letzte, abschliessende Kapitel geschrieben. Bei Saturn betrifft dies Entwicklungen, die im März 2023 begannen, bei Pluto geht es um Geschichten und Ereignisse, die bereits im März 2022 starteten. Besonders betroffen sind jeweils diejenigen mit Konstellationen in den entsprechenden Gradbereichen.

Auch die Sonnenfinsternis am absteigenden (südlichen) Mondknoten verweist auf alte (unerlöste) Geschichten, die zu bearbeiten sind. Die Konjunktionen von Venus/Lilith (9. Oktober) und Sonne/Mars (18. November) wiederum setzen erste Impulse und legen den Samen für die anstehenden neuen Entwicklungen.
Im zeitlichen Ablauf verdient die erste Hälfte des Monats Oktober viel Aufmerksamkeit. Die in den Sommermonaten rückläufige Venus bewegt sich bis zum 8. Oktober letztmals in den Gradbereichen Ende Löwe, die sie im Juli erstmals berührte. Sie bildet in dieser Zeit das dritte Quadrat zu Uranus (exakt am 29. September auf 22.40 Grad Löwe/Stier) und nimmt damit die bereits im Kalender von ASTROLOGIE HEUTE Nr. 224 beschriebenen, seit damals laufenden Prozesse vor allem in den Bereichen Beziehungen (persönliche, staatliche, politische), Werte, Finanzen und Wirtschaft wieder auf. In diesen Belangen stehen wichtige Entscheidungen an, und es kann zu überraschenden Wendungen kommen.

Die Lilith bewegt sich bereits am 3. Oktober ins Jungfrau-Zeichen und deutet damit einen Energie- und Fokuswechsel an. Am 9. Oktober bildet sie dann die dritte Konjunktion mit der Venus und startet einen neuen Zyklus in Bezug auf Werte und Beziehungen. Am 10. Oktober erreicht zunächst die Venus, am 12. Oktober auch die Lilith die Opposition zu Saturn. Damit dürfte in dieser Zeit ein markanter Themen- und Perspektivenwechsel stattfinden. Anstelle von persönlichen Befindlichkeiten, Wünschen und Anliegen erhalten konkrete Fakten, die herrschenden Bedingungen und die damit verbundenen Notwendigkeiten Aufmerksamkeit. Oft geht es um Anpassungsleistungen, Einschränkungen oder Verzicht. Auch die Konsequenzen von Verhaltensweisen und Entscheidungen in der Vergangenheit dürften in dieser Zeit deutlich werden.

Auf der mundanen Ebene könnten neben Allianzen und Partnerschaften, wirtschaftlichen und finanziellen Themen auch Klima, Umwelt, Gesundheit und Migration eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Möglicherweise tauchen in diesen Belangen zuvor unbekannte, neue Fakten auf. Oder Tabus werden gebrochen und Sündenböcke gesucht und an den Pranger gestellt. Parallel dazu läuft der Mars am absteigenden Mondknoten und im Quadrat zu Pluto, der, wie erwähnt, am 11. Oktober seine Station zur Direktläufigkeit erreicht.

Auch die am 14. Oktober stattfindende Sonnenfinsternis weist auf unerledigte Geschichten und Erfahrungen der Vergangenheit hin (siehe auch Artikel «Die Finsternisse vom Oktober 2023, die Saros-Serie 7 Süd und deren frühere Finsternisse» von Claude Weiss auf S. 8). Gemäss dieser Konstellation dürften sowohl auf der persönlichen wie auch der mundanen Ebene die Themen Krieg und Frieden, Macht/ Ohnmacht sowie Gewalt und Kontrolle in den Vordergrund rücken. Auch das Verhalten von Autoritätsfiguren und Behörden sowie diplomatische und militärische Fragen könnten zum Thema werden. Da in diesem Zusammenhang oft alte Kränkungen und Traumas, angestauter Groll oder auch Rachegelüste das Verhalten stark prägen, ist mit teilweise unerwartet heftigen Reaktionen zu rechnen. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass Putin in dieser Zeit Geburtstag hat. Damit dürfte seine Person und sein Verhalten im Geschehen wohl eine wichtige Rolle spielen. Aber auch die Horoskope von China und den USA sind indirekt betroffen.

Auf der persönlichen Ebene ist es in dieser Zeit möglich, alte Prägungen und Muster zu erkennen, offene Gestalten zu schliessen und sich danach bewusst von ihnen zu verabschieden. Eine knappe Woche später erreichen die Sonne und der Merkur das abnehmende Quadrat zu Pluto (21. Oktober). Autoritätsfiguren aller Art könnten sich durch Krisen und Enthüllungen herausgefordert sehen. Aber auch im persönlichen Bereich werden Motivation und Ziele überprüft. Immer wieder werden dabei Geschichten der Vergangenheit aktiviert. Nutzen Sie die Gelegenheit, um sich zu fragen, in welchen Bereichen alte Geschichten mit Vaterfiguren Ihr Leben bestimmen, und wo es gilt, sich von etwas zu verabschieden, was nicht (mehr) stimmig ist.

In den Tagen der (partiellen) Mondfinsternis vom 28. Oktober beginnt ein Fokus- und Perspektivenwechsel. Ideale, Visionen und Weltbilder aller Art, aber auch der laufende Wertewandel sowie Fragen rund um «Besitz» und Einflussnahme gewinnen an Bedeutung. Anfang November dürfte das Spannungsfeld zwischen Hoffnungen, Erwartungen und Wünschen einerseits und der konkreten Wirklichkeit sowie den real zur Verfügung stehenden Mitteln und Möglichkeiten andererseits deutlich werden.

In den folgenden Tagen erreichen dann zunächst der Merkur (4. November), danach der Mars (11. November) und die Sonne (13. November) die Opposition zu Uranus. Es ist zu erwarten, dass in dieser Zeit nicht nur der Bewusstseinswandel, das Potenzial und die Gefahren von modernen Technologien (Digitalisierung, Künstliche Intelligenz) und Energiefragen aller Art zum Thema werden, sondern auch die damit verbundenen Folgen in Bezug auf den Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen. Der Neumond vom 13. November setzt diesbezüglich einen wichtigen Impuls. Er findet in einer praktisch genauen Opposition zur am 21. April 2024 stattfindenden Jupiter/Uranus-Konjunktion statt. Erfahrungen und Ereignisse könnten daher nicht nur als Bilanz von Entwicklungen gesehen werden, sie dürften gleichzeitig auch erste Hinweise auf die im kommenden Jahr anstehenden Prozesse im laufenden Wertewandel vermitteln.

Mit der am 18. November stattfindenden Konjunktion von Sonne und Mars (auf 25.36 Grad Skorpion) beginnt ein neuer Entwicklungszyklus in Bezug auf die Themen Autorität, Macht, Behauptung und Durchsetzung. Ereignisse und Erfahrungen in diesen Tagen setzen dabei wichtige Impulse und geben Hinweise auf die im folgenden Jahr anstehende Entwicklung. Der Umgang mit Kontrollmechanismen, der Einsatz von enormer Willenskraft sowie die Bereitschaft, alles zu tun, was erforderlich ist, um sich aus Abhängigkeiten zu befreien, dürften dabei eine wichtige Rolle spielen. Auch Übergriffe, Manipulationen, Drohungen und Erpressungen könnten zum Thema werden. Der mit dieser Konjunktion beginnende, gut zwei Jahre dauernde Zyklus begleitet den Übergang in eine neue Zeit und wohl auch Gesellschaftsordnung. Er endet am 9. Januar 2026 mit der nächsten Konjunktion (auf 19.14 Grad Steinbock).

Bereits am 8. Januar 2026 beginnt mit einer Venus/Mars-Konjunktion (auf 18.09 Grad Steinbock) ein neuer Beziehungszyklus, und bald danach erfolgt mit der am 20. Februar 2026 stattfindenden Konjunktion von Saturn/Neptun auf 0.44 Grad Widder ein wichtiger Impuls in Bezug auf den Wandel der gesellschaftlichen Strukturen. Bis dahin steht der Abschluss von Entwicklungen der Jahre 1988/89 an und von dem damals beginnenden Wandel der «Weltordnung». Vorher dürfte es schwierig sein, abschliessende Klarheit in Bezug auf die langfristigen Entwicklungen zu gewinnen.

In den Tagen bis zum Vollmond vom 27. November findet der nächste Themenwechsel statt. Die Venus läuft in dieser Zeit zunächst in Opposition zu Chiron (genau am 22. November) und danach am absteigenden Mondknoten. Die Sonne (genau am 23. November) und der Mars (genau am 25. November) bilden je ein Quadrat zu Saturn. In dieser Zeit geht es um die Konfrontation mit Schatten und Schwächen, Grenzen und Konsequenzen. Es dürfte erkennbar werden, dass sich nicht alle Visionen und Wünsche erfüllen lassen und dass es notwendig ist, sich auf das Mögliche und Machbare zu beschränken und Situationen, die nicht veränderbar sind, zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen.

In den Tagen des Vollmonds und zum Monatswechsel betritt die Lilith erneut die Bühne. Gleichzeitig läuft die Venus (wie erwähnt) am absteigenden Mondknoten und im Quadrat zu Pluto. In Bezug auf Beziehungsthemen aller Art, aber vor allem auf den «Geschlechterkampf» und auch den Kampf um verschiedene Weltbilder und Überzeugungen dürfte in dieser Zeit eine nächste Phase eingeläutet werden. Im Vordergrund steht das Spannungsfeld zwischen individuellen Ansprüchen und Freiheiten und der Notwendigkeit, zugunsten der Gemeinschaft persönliche Interessen zurückzustecken und Verzicht zu üben. In diesem Zusammenhang könnten die Themen Migration und Klimawandel, aber auch kulturell, sozial, politisch und religiös geprägte Haltungen eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen.


Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann