Kinderhoroskope deuten und verstehen
Ein mehrteiliger Schlüssel für einen gesunden Umgang mit Kindern der heutigen Zeit
von Verena Bachmann
Gemäss Statistik sind im vergangenen Jahr in der Schweiz so viele Kinder wie seit 1972 nicht mehr zur Welt gekommen. In Deutschland und Österreich ist die Geburtenrate ebenfalls gestiegen. Damit haben nicht nur Eltern und Grosseltern, Betreuer und Lehrkräfte, sondern wir alle in naher Zukunft vermehrt mit Kindern zu tun. Während einige Menschen sich voller Freude und Begeisterung um Kinder kümmern, zeigen sich viele in dieser Zeit zunehmend verunsichert und überfordert. Sie suchen Rat und Unterstützung bei Experten, so auch bei Astrologinnen und Astrologen. Diese beschreiben anhand des Horoskops die Anlagen des Kindes und geben Hinweise auf deren Bedürfnisse und Verhaltensweisen.
Bei der konkreten Deutung gilt es, die gesellschaftlichen und sozialen Gegebenheiten ebenso zu berücksichtigen wie den Zeitgeist. Die heute zur Welt kommenden und bei uns aufwachsenden Kinder treffen auf andere Bedingungen als ihre Eltern- und Grosselterngeneration – sowohl in Bezug auf die Technologien wie auch auf die laufende Bewusstseinsentwicklung. Aus diesem Grund sind die bestehenden Deutungsansätze nur noch teilweise stimmig. Sie müssen angepasst und ergänzt werden.
Mit dieser Betrachtung leitet die Autorin Verena Bachmann ihre neue Artikel-Serie ein, welche einen zeitgemässen Deutungsschlüssel für Kinderhoroskope behandeln wird. Die vorliegende Einführung bespricht grundsätzliche Aspekte der Thematik. In den kommenden drei Ausgaben von ASTROLOGIE HEUTE folgen die konkrete Deutung der Radixfaktoren. Jene Artikel sind auf drei Altersphasen abgestimmt (und den damit in Zusammenhang stehenden Entwicklungsstadien): Der erste Artikel befasst sicht mit der Deutung von Horoskopen von Kindern bis zum Alter von ca. 7 Jahren, der zweite mit den Horoskopen von Kindern von 7 Jahren bis zur Pubertät (bis 14/15 Jahre) und der dritte mit den Horoskopen von Jugendlichen/jungen Erwachsenen in der Adoleszenz (14/15 bis 21 Jahre).
Zunächst geht die Autorin der Frage auf den Grund, in welchem Fall die Deutung eines Kinderhoroskops sinnvoll ist. Sie weist auf die verschiedenen Risiken hin, die das Deuten von Kinderhoroskopen beinhaltet. Dazu gehört die Gefahr der Festlegung – eine Art Programmierung oder selbsterfüllende Prophezeiung, da die Fähigkeit, auf Zuschreibungen zu reagieren noch nicht (wenig) bewusst und entwickelt ist.
Ein weiterer Abschnitt geht auf das wichtige Thema des Persönlichkeitsschutzes ein – das Einverständnis vom Kind ist (je nach Alter) nicht gegeben. Zudem erhält das Thema der Projektion der eigenen Planeten auf das Kind eine besondere Beachtung und muss bei jeder Radixbesprechung im Hinterkopf behalten werden, um nicht zusätzliche Probleme zu schaffen.
Die Übertragung von unbearbeiteten Themen, in diesem Fall von der Mutter auf das Kind, wird mit zwei Praxis-Beispielen veranschaulicht. Die Astrologie hilft in diesen Fällen, die Bedürfnisse des Kindes (die sich gänzlich von denen der Mutter unterscheiden können) zu verstehen und von denen der Mutter abzugrenzen, um entsprechende Handlungsideen abzuleiten.
Der Beitrag schliesst mit zusammenfassenden Gedanken. Diese behandeln den Umstand, dass, je nach Alter und Bewusstsein, andere Radixfaktoren im Vordergrund stehen (auch wenn es immer das gleiche Radix ist). Und dass einem Horoskop nie angesehen werden kann, wie es um die seelische Reife, das Bewusstsein oder auch um die kognitiven Fähigkeiten steht. Aus diesem Grund ist es gemäss Verena Bachmann wichtig, immer mehrere Entsprechungsvarianten zu formulieren.
Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann